Pressefreiheit in Ungarn

"Weder juristisch noch moralisch korrekt"

03.05.2021

Als das Klubrádió Mitte Februar seine Lizenz verlor, schien eine der letzten unabhängigen Stimmen Ungarns zu verstummen. Jetzt macht Senderchef András Arató als Internetsender weiter und klagt gegen die Aufhebung der Lizenz.

"Aus meiner Sicht ist der gesamte Ablauf ebenso wie das Medienrecht insgesamt illegal", sagt Klubrádió-Chef András Arató. (Foto: pa/ap: Laszlo Balogh)

"Viktor Orbáns Regime regiert mittlerweile derart absolutistisch, dass es zur Fundamentalopposition faktisch keine Alternative mehr gibt." Das sagt András Arató im journalist-Interview. Arató ist Senderchef von Klubrádió, eine der letzten unabhängigen Stimmen in Ungarn. Im Februar wurde dem Radiosender die Lizenz entzogen.

András Arató macht mit seinem Team dennoch weiter - jetzt als Internetsender. Die Situation der Pressefreiheit in Ungarn hält Arató für extrem angespannt. Trotzdem hofft er auf Besserung. "Während das Renommee von Orbáns Regime leidet, haben wir an Unterstützung, Zuhörern, sogar Einnahmen gewonnen."

Wegen der Lizenz-Aufhebung klagt Arató jetzt vor dem Verfassungsgericht in Ungarn. "Aus meiner Sicht ist der gesamte Ablauf ebenso wie das Medienrecht insgesamt illegal." Die Lizenz des Klubrádiós wurde inzwischen an einen anderen Sender vergeben. "Die Entscheidung für Spirit FM ist noch während des ungeklärten Rechtsstreits um die Rücknahme unserer Frequenz gefallen. Das war weder juristisch noch moralisch korrekt", sagt András Arató.

Das komplette Interview mit Klubrádió-Chef András Arató über Pressefreiheit und Journalismus in Ungarn lesen Sie in der Mai-Ausgabe des journalists, die gerad erschienen ist. Neugiert? Hier Probeheft bestellen.

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